The Daily Life of Kawther Salam

  ..: Palästinensische Veranstaltungen anläßlich der Nakba werden behindert :..
 
May 17, 2008
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Das Diakoniewerk, Eigentümer und Verwalter des Albert Schweitzer Hauses in Wien, ein der Evangelischen Kirche in Österreich angegliedertes Studentenheim und  Kulturzentrum, das auch selbst kulturelle Veranstaltungen organisiert und anderen Organisationen Veranstaltungen abzuhalten erlaubt, sagte ein von einer österreichischen Organisation für den 17. Mai 2008 anberaumtes Event (Gaza muss leben) ab. Diese Veranstaltung sollte eine Diskussion und ein Konzert über das Thema  "Gaza muss leben" und zum Gedenken an die 60 Jahre der palästinensischen "Nakba" (Katastrophe)  beinhalten.

Die Ablehnung des Albert Schweitzer Hauses kam plötzlich,  nachdem die Einladungen schon verschickt worden waren und ein paar Tage bevor die legale Veranstaltung abgehalten werden sollte.

Ich bat Dr. Zuheir Elwazer, den palästinensischen Botschafter in Wien um einen Kommentar zu dieser Entscheidung. Er sagte, daß

...er die Absage dieser Veranstaltung durch das  Albert Schweitzer Haus als eine interne
Angelegenheit der Organisation ansehe. Die Veranstaltung wurde von einer österreichischen Organisation organisiert und das  Albert Schweitzer Haus ist auch eine  österreichische Organisation.


Dr. Zuheir Elwazer Dr. Elwazer sagte, als ein Palästinenser sei es schmerzhaft zu hören, wenn eine pro-palästinensische Voranstaltung abgesagt werde. Es sei schmerzhaft und es sei ein Fehler, wenn eine  österreichischen Organisation eine Abmachung mit einer anderen  österreichischen Organisation treffe, eine Veranstaltung abzuhalten, ganz gleich ob es sich um eine politische, soziale, kulturelle oder irgendeine andere Veranstaltung handele und zum kritischen Zeitpunkt dann eine Seite beschließe, diese Veranstaltung zu behindern. 

Ich wünsche, daß keine anti-palästinensischen Gruppen Druck auf das A.S.H ausgeübt und sie gezwungen haben, diese Entscheidung gegen die Unterstützer Palästinas zu treffen. Dr. Elwazer fügte hinzu, daß ihm seine Erfahrung als Botschafter Palästinas in Österreich gezeigt habe, daß wir viele österreichische Freunde haben, welche ihre Solidarität mit uns ausdrücken und welche ihre Anstrengungen organisieren und Druck ausüben, um die Rechte der Palästinenser zu unterstützen, damit die israelische Besetzung beendet wird.

Diese  österreichische Freunde halten viele Veranstaltungen ab und sie tun ihr Bestes um die palästinensische Nation zu unterstützen, genauso wie es viele Österreicher gibt, welche die andere Seite, "Israel" unterstützen und für deren Interesse arbeiten. Warum also behindern sie die Aktivitäten, welche die Palästinenser betreffen und  stoppen nicht genauso die Aktivitäten, welche die andere Seite unterstützen?

Said Khadra, ein palästinensischer Aktivist gab ebenfalls seinen Kommentar zu dieser Sache. Er sagte, daß

die Entscheidung der Verwaltung des Albert Schweitzer Hauses nichts mit dem Austausch von Gedanken oder mit der Meinungsfreiheit zu tun habe und beides auch nichts mit dem Versuch, die  komplizierten Probleme durch Dialog und weit weg von Demagogie und Krieg zu lösen.
Er denkt, daß das Nachgeben dieser Organisation unberechtigtem Druck gegenüber, ihr Aufgeben angesichts der Forderungen von mächtigen Interessen, dieses Ereignis zu unterdrücken eine außergewöhnliche und inkorrekte Art und Weise sei zu handeln, was Überraschung bei den nachdenklichen Personen ausgelöst hat, die in Diskussion und gegenseitigem Verstehen den einzigen Weg für die Rettung der Menschheit sehen.

Said Khadra Ich habe der Verwaltung des  Albert Schweitzer Hauses eine E-mail geschickt, mit der Bitte  die Gründe ihrer Ablehnung und ihre  Absage dieses kulturellen Ereignisses in letzter Minute klarzustellen, was als Beleidigung der palästinensischen Gemeinde in Wien angesehen wurde.
  Warum würden sie in letzter Minute die Erlaubnis zur Nutzung  ihrer Räumlichlichkeiten  zurückziehen, zum Gedenken an die palästinensische Nakba und zur Erinnerung an das tägliche Leiden der Einwohner von Gaza unter der israelischen kolonialen Besetzung ?
In meiner respektvollen Anfrage an das  Albert Schweitzer Haus habe ich klargestellt, daß ich eine palästinensische Journalistin und ein Opfer des israelischen Genozids bin und daß ihre klärende Antwort sehr wichtig für die Objektivität meiner journalistischen Arbeit ist.

Solange, bis das Albert Schweitzer Haus eine klärende Antwort bezüglich ihrer Absage schickt, wird die palästinensische Gemeinde erwägen, daß die verborgenen Gründe hinter der sehr kurzfristigen Absage dieses wichtigen Ereignisses der Erinnerung ungebührlicher Druck aus der jüdischen Gemeinde in Wien war.

Die Palästinenser verurteilen diese schreckliche Entscheidung, welche ihre Geschichte in einer äußerst rücksichtslosen Weise verletzt. Wir bitten die Leitung des  Albert Schweitzer Hauses ihre Entscheidung zu überprüfen, die auf fragwürdigen Standards beruht, und auf Angst. Die Diakonie und das Albert-Schweitzer Haus wissen es vielleicht nicht, aber sie sind Teil einer langen Liste von Individuen und Organisationen rund um die Welt  geworden, die von zionistischen Organisationen durch Angst zum Stillschweigen gebracht wurden. Sie sollten wissen, daß  mein Bedauern mit ihnen ist.   

Dr. Anthony Lowstedt, ein Professor an der Amerikanischen Universität,  kommentierte dieses beschämende Spektakel folgendermaßen:

Wir sehen, daß die israelische Lobby den Dialog und die Kommunikation auf kontinuierlicher, täglicher Basis blockiert. Wortmeldungen werden zum Schweigen gebracht, Artikel, Programme und Bücher nie veröffentlicht oder gezeigt. Eingeladene Redner sind plötzlich nicht mehr eingeladen, so wie Edward Said vor ein paar Jahren von der Sigmund Freud-Gesellschaft in Wien. Und jetzt entscheidet das  Albert-Schweitzer-Haus, "Gaza muss leben" abzusagen, ein Event für das Überleben, für das Leben. Sowohl Freud als auch Schweitzer wären beschämt gewesen, wenn nicht zornig. Jedoch stehen nicht nur die Zionisten dahinter. Es sind auch Nicht-Zionisten, deren größte Angst es ist, als antisemitisch bezeichnet zu werden. Sie sollten sich genauso schämen.

Dr. Anthony Lowstedt Nachrichten über dieses unlogische und beschämende Nachgeben erscheinen in Österreich nicht in den Tagesmedien. Der  (österreichische) Organisator dieser Veranstaltung  versuchte, einen alternativen Ort zu finden, um diese legitime Aktivität zum geplanten Termin abzuhalten. Ursprünglich hatte die Arbeiterkammer den Organisatoren die Nutzung ihrer Räume erlaubt, aber, wie die Veranstalter auf ihrer Website schrieben, zog auch die  Arbeiterkammer ihre Erlaubnis aufgrund extremen und ungebührlichen Drucks von der jüdischen Gemeinde zurück.

Warum handelt die jüdische Gemeinde so? Was haben sie zu gewinnen, wenn sie ihr Schicksal mit der illegalen und unmoralischen  israelischen Besetzung verbinden, und vollkommen legale und legitime kulturelle Veranstaltungen behindern, und, offensichtlich versuchen- nicht sehr erfolgreich- den Genozid an den Palästinensern zu verdecken? Haben sie nichts aus ihrer eigenen neuesten Geschichte gelernt?

Und wie würde die jüdische Gemeinde reagieren, wenn ihre (beinahe wöchentlichen) Veranstaltungen zum Gedenken an den Holocaust aufgrund äußeren Drucks abgesagt werden würden? 

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